Anja Fürst ist Keglerin des Jahres

von (fm)

Verband ehrt Cuxhavenerin / Sieg in der Bundesliga

Das vergangene Wochenende war für die Sportkeglerinnen von Grün-Weiß Cuxhaven ein Besonderes. Zum einen gewannen sie beide Punktspiele in der 1. Bundesliga jeweils glatt mit 3:0 – und zum anderen hat das Präsidium im Deutschen Bohle Kegler Verband (DBKV) die Cuxhavenerin Anja Fürst zur Sportlerin des Jahres gewählt.

Anja Fürst – dieser Name taucht seit vielen Jahren in den Siegerlisten vieler Bohle-Kegelsport-Wettbewerbe auf. Das ist kein Zufall: Anjas Vater, Bernd Zimmermann, war Jugendwart in der Cuxhavener Sportkegler Vereinigung, später auch Vorsitzender, und konnte seiner Tochter als qualifizierter Trainer in jungen Jahren die richtige Technik vermitteln, wie der DBKV beschreibt. Und auch ihr erstes Vorbild kam aus der eigenen Familie…: Die ein Jahr ältere Schwester Christine (heute Christine Sinram) feierte ebenfalls bereits als Jugendliche große Erfolge mit der kleinen Kegelkugel.

Der Schwester nacheifern

„Ich wollte meiner älteren Schwester unbedingt nacheifern. Später waren wir gemeinsam erfolgreich. Im Doppel haben wir siebenmal die Deutsche Meisterschaft gewonnen. Und auch mit den Mannschaften der Cuxhavener Sportkegler Vereinigung standen wir bei Siegerehrungen oft ganz oben“, blickt die BundesligaSpielerin mit berechtigtem Stolz auf bedeutende Kegelsport-Titel in fast vier Jahrzehnten zurück.

Diese Erfolge hängen wohl auch mit der Devise ihres Vaters zusammen: „Ein perfektes Spiel auf Bohle-Kegelbahnen fängt damit an, Wurfergebnisse unter sieben zu vermeiden.“ Gelegentlich hat Anja Fürst aber auch Würfe unter acht vermieden…: Ihr höchstes Ergebnis in einer Zehner-Reihe war 89 Holz.

Das hat sie zwar nicht am vergangenen Wochenende geschafft, aber ihre Ergebnisse trugen wieder einmal entscheidend dazu bei, dass Grün-Weiß einen Doppelerfolg feiern durfte. Das Team holte 6:0 Punkte in Pinneberg und sicherte sich den fünften Tabellenplatz.

Bereits am Vortag reiste Cuxhaven an, um sich mit den Gegebenheiten der Bahnanlage vertraut zu machen. Mannschaftsführerin Antje Sandrock-Semmler änderte die gewohnte Aufstellung und ließ Silke Schulz und Christine Sinram anstarten. Dieser kluge Schachzug bescherte den Grün-Weißen im ersten Spiel gegen die Spielgemeinschaft LTS / KCN aus Bremerhaven bereits nach der ersten Startachse 71 Plushölzer. Silke Schulz nahm ihrer Gegnerin 44 Holz ab (894 / 850) und Christine Sinram ihrer Partnerin 27 Holz (897 / 870).

Die Mittelachse mit Imke Janssen (863) und Christine Müller (875) schwächelte leicht und gab acht Holz ab. Die Schlusstour mit Antje Sandrock-Semmler (864) und Anja Fürst (889) konnte die stark spielenden Partnerinnen (885 und 891) nicht bezwingen und gab weitere 23 Hölzer ab. Grün-Weiß gewann verdient gegen Bremerhaven mit 40 Holz und 3:0 Punkten.

Im zweiten Spiel, gegen den Tabellenzweiten Carat Bremen vertraute die Mannschaftsführerin auf die vorherige Aufstellung und ließ erneut Silke Schulz und Christine Sinram in der ersten Tour auf die Bahn. Silke Schulz erspielte sechs (864 / 858) und Christine Sinram sieben Holz (879 / 872) und somit ging Grün-Weiß Cuxhaven mit dreizehn Holz in Führung.

Auswechslung vollzogen

Imke Janssen hatte bereits im ersten Kampf Schwierigkeiten, sich auf die Bahnen einzustellen, und fand auch im zweiten Spiel nicht den richtigen Wurf. Nach fünf Bahnen (75 Wurf) wurde sie gegen Barbara Sepcke ausgewechselt, die sich auf den letzten drei Bahnen bemühte, den Rückstand zur Bremerin nicht noch größer werden zu lassen. Dennoch verloren sie 22 Holz (852 / 874). Christine Müller meisterte die Bahnen hervorragend und nahm ihrer Gegnerin in der gleichen Partie fünf Holz ab (871 / 866).

Die Schlussachse ging mit vier Holz Rückstand an den Start. Antje Sandrock-Semmler hielt super mit der stark spielenden Bremerin mit und verlor nur vier Hölzer (872 / 876). Mit einem Ergebnis von 895 Holz spielte Anja Fürst ihre Gegnerin (866) an die Wand und drehte das Spiel zugunsten der Cuxhavener um. Grün-Weiß gewann mit 3:0 Punkten und hat sich nach diesem Spieltag auf den fünften Platz hochgekämpft. In der Tabelle liegen zwischen dem ersten und fünften Platz nur vier Punkte. Somit kann von einem Treppchenplatz geträumt werden.